Streik am 30. Mai für den Bereich Schule: Gegen Gesetzesdekret Nr. 36

Streik am 30. Mai für den Bereich Schule: Gegen Gesetzesdekret Nr. 36

Die Schulgewerkschaften FLC CGIL, CISL Scuola, UIL scuola RUA, SNALS CONFSAL und GILDA UNAMS rufen nach dem Scheitern der Schlichtung für den 30. Mai ganztägig einen nationalen Streik  aus.

Es geht dabei nicht nur um die ausstehende Erneuerung des nationalen Vertrages.
Für die FLC CGIL sind die Inhalte des Gesetzesdekrets  Nr. 36 vom 30. April für Fortbildung im Dienst und Bewertung der Lehrpersonen aus folgenden Gründen inakzeptabel:

a) Missachtung des Kollektivvertrages und Streichung der Geldmittel!
Die Bewertung wird per Dekret eingeführt und durch die gleichzeitige Streichung von etwa zehntausend Stellen, die Reduzierung der Gelder für die carta docente und laut Gesetz 440/97 zur Schulautonomie finanziert.

b) Pflichtfortbildung unter Bewertungsdruck!
Das Dekret sieht  eine dreijährige Fortbildung im Dienst - außerhalb der Unterrichtszeit -  mit Zwischen- und Endbewertung vor. Diese wird für Lehrpersonen in der Stammrolle verpflichtend, durch eine Abänderung im Kollektivvertrag und für eine geringe pauschale Summe (weniger als 2000 Euro netto nach 3 Jahren) für nur 40%  der teilnehmenden Lehrpersonen
.

c) Diskriminierende Ungleichbehandlung!
Die Fortbildung schließt etwa 200 000 LP mit befristetem Vertrag aus und umfasst eine unterschiedliche Stundenanzahl je nach Schulstufe (15 für Grundschule, 30 für Mittel- und Oberschule). 

Vertiefung FLC CGIL hier: Unsere FAQs zum Streikrecht hier:

Inwiefern sich die geplanten Änderungen auch auf Südtirol auswirken (könnten), lässt sich im Augenblick noch nicht abschätzen. Allerdings zeigt sich darin deutlich der Versuch im Bereich Schule Kollektivverträge auszuhebeln, Geldmittel zu kürzen statt zu erhöhen und Lehrpersonen mit weiteren Pflichten zu belasten! Diese Tendenz könnte auch hier im Land Nachahmung finden.