Im Mittelpunkt des jüngsten Treffens (Dienstag, 22. Oktober) zwischen der Landesagentur für Kollektivvertragsverhandlungen und den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes sowie der staatlichen Schulen stand die Diskussion über die zur Verfügung gestellten Mittel zum Ausgleich der Inflation für den Zeitraum 2022/24. Am Verhandlungstisch, an dem die Fachgewerkschaften des gesamten Bereichs (Land, Gesundheit, Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, Altenheime) sowie die Lehrkräfte der staatlichen Schulen vertreten waren, wurde nach einer lebhaften Debatte beschlossen, die Verhandlungen auf zwei separate Tische aufzuteilen und somit die bereitgestellten 160 Millionen Euro in 41 Millionen Euro brutto für die Lehrkräfte der staatlichen Schulen und in 119 Millionen Euro brutto für den Bereichsübergreifenden Bereich zu unterteilen. „Einmal mehr sind die bereitgestellten Gelder unzureichend, um die Inflation des bald endenden Dreijahreszeitraums auszugleichen“, betonen die Agb/Cgil Sekretäre Angelika Hofer (Öffentlicher Dienst) und Stefano Barbacetto (Schule). „Die Landesagentur hat versucht, das Jahr 2022 mit einer um die Energiekosten bereinigten Inflation von 5 % abzuschließen, während der von Astat ermittelte Nic-Index für dieses Jahr in der Gemeinde Bozen 9,7 % betrug.“
Die Fachkategorien Schule und Öffentlicher Dienst haben diese Entscheidung daher angefochten, da dies einen gravierenden und dauerhaften Verlust der Kaufkraft bedeuten würde.
„Wir wollen nicht, dass die Beschäftigten – so Hofer und Barbacetto weiter – die einzigen sind, die den drastischen Anstieg der Energiekosten, der auf frühere politische Entscheidungen zurückzuführen ist, bezahlen. Diese Mittel können als Vorschuss verwendet werden. Für 2025 müssen alle erforderlichen Geldmittel bereitgestellt werden, um die effektive Inflation für den nunmehr abgeschlossenen Dreijahreszeitraum zu begleichen. Doch das ist nicht alles: Die Diskussion über Gehaltserhöhungen muss als Erstes geführt werden. Den politischen Versprechungen müssen auch Taten folgen. Das erwarten sich die Beschäftigten schon lange.“
Die Gewerkschaftsvertreter beklagen außerdem, dass die von einigen Medien verbreiteten Zahlen – insbesondere 1.500 Euro für Lehrkräfte und 850 Euro für Schulwarte – noch nicht mit den Gewerkschaften besprochen wurden. Sie stellen klar, dass es nicht der Wahrheit entspricht, dass die Gewerkschaften gegen eine Gehaltserhöhung für die Beschäftigten in den niedrigsten Funktionsebenen seien. Die Agb/Cgil hat bei dem Treffen vielmehr die Entscheidung kritisiert, den Beschäftigten der niederen Funktionsebenen (I-V) eine kleine Erhöhung zu gewähren, da das Land nur eine Einmalzahlung und keine dauerhafte Anhebung der Gehälter für sie vorschlägt. „Wir wollen die Kaufkraft aller erhalten, und das mit einer realistischen Inflationsrate. Und für die am schlechtesten bezahlten Beschäftigten wollen wir keine Almosen, sondern strukturelle Gehaltserhöhungen“, so Hofer und Barbacetto abschließend in einer gemeinsamen Stellungnahme.