Der 8. März ist kein Feiertag, ist es – außer im banalen Konsumrausch - nie gewesen.

8. März bedeutet solidarischer Kampf nicht nur in Italien oder Europa, sondern in der ganzen Welt.

Manifest und Flyer

weil

Frauenrechte, Gleichberechtigung, Selbstbestimmung, gleiche Gehälter noch nicht für alle erreicht sind. GANZ IM GEGENTEIL, bereits erkämpfte Rechte werden in Frage gestellt und bekämpft. Das zeigt sich auch in unserem Land, immer noch Spitzenreiter im gender pay gap, bei Armutsarbeit und Prekariat, nicht zu reden von der gesellschaftlich nicht anerkannten Carearbeit, die immer noch auf den Schultern der Frauen ausgetragen wird.

Das Patriarchat schwächelt nicht, sondern verstärkt sich; physische, psychische und ökonomische Gewalt reißen nicht ab: von kontinuierlichen Femiziden bis hin zu den Belästigungen, Zwängen, Erpressungen, die das Leben vieler Frauen zur Hölle machen. Im Schatten des Lockdown und der gegenwärtigen Krisen vervielfältigen sich die Darstellungen des Frauenkörpers, der als Objekt gebraucht, missbraucht und   verspottet werden kann. Das zeigt sich in Stereotypen, sexistischem und frauenfeindlichem Verhalten und unerträglicher Vulgarität auch von Männern in hohen politischen Ämtern. Frauen sind immer in Abhängigkeit vom Mann abgebildet oder in Rollenbildern, wie sie denen vorschweben.

Als Arbeitnehmer:innen von Wissenschaft und Bildung sehen wir diese Kultur der Ungleichheit und der Vorurteile stark verankert in Schulen, Akademien und Universitäten und die Schwierigkeiten dagegen anzukämpfen.

In der Schule: es braucht eine echte Kultur der Gleichheit als Antikörper gegen Gewalt, die sich durch die menschlichen Beziehungen der Lehr/Lernkultur zieht. Damit dies verwirklicht werden kann, braucht es Forschung, Bildung, Fürsorge und Wertschätzung des Berufsbildes. In der Universität: Wir haben genug von sexistischer und hierarchischer Logik. In der Forschung: Wie lange braucht es noch eigene zelebrierende Tage (auch willkommen) um den Beitrag der Frauen zur Wissenschaft zu feiern, die im Grunde nur die Diskriminierung aufzeigen?

Für die Qualität unserer Demokratie brauchen wir eine Bildung, die sich vermehrt an einer menschlichen und weniger an einer verschulten oder akademischen Friedenskultur orientiert, gegen Gewalt eintritt und für Gleichheit, für Respekt und Wertschätzung der Andersartigkeit, den Dialog lehrt als Überwindung der Konflikte. Mit dieser gesellschaftlichen Verantwortung sind wir im Bereich Bildung tagtäglich konfrontiert.

Ja, der 8. März ist ein Kampftag!

Er schließt sich idealerweise dem 25. November an, an dem sich nach einem weiteren Femizid eine wahre Welle der Empörung durch Bevölkerung und Land gezogen hat mit einem klaren: Es reicht!

Wir rufen den Streik aus, weil wir gemeinsam mit vielen anderen Gewerkschaften in Europa und in der Welt an die Veränderung glauben.

Als FLC CGIL geben wir unseren weiblichen und männlichen Mitgliedern das Kampfmittel Streik in die Hand, damit sie gemeinsam mit jungen Frauen und Männern an den Kundgebungen und Aktionen teilnehmen und die Ansprüche des 8. März einfordern können.

Daher ruft GBW AGB in den Bereichen der Bildung und Wissenschaft einen ganztätigen Streik aus für:

• konkrete und effiziente Präventionspolitik zur Verhinderung der Femizide und der Gewalt gegen Frauen und zur Unterstützung der Betroffenen in Risikosituationen
• eine Gesellschaft, die Frauenarbeit unterstützt – beginnend von Gehalt und Rechten – und Prekariat bekämpft und gleichberechtigten Zugang zu den Infrastrukturen der Bürgerinnenschaft garantiert, sowohl in Bezug auf Sozial- und Gesundheits- wie auch Bildungswesen
• Garantie für Frauen auf eine Rente, die ein Altern in Würde ermöglicht
• Bekämpfung aller Reformen, die das Land weiter spalten und weitere – auch regionale - Unterschiede und Diskriminierung schaffen
• Verteidigung des Rechts selbstbestimmt über den eigenen Körper zu bestimmen, insbesondere das Gesetz 194/1978 zum Schwangerschaftsabbruch.
   

Manifest und Flyer GBW AGB Streik 8. März 2024.

Flyer und Programm Tagung 8. März Gleichstellungsaktionsplan Herausforderungen und Chancen